Kassel Hauptfriedhof

 

 

 

 

Der Hauptfriedhof ist mit 40 Hektar der größte Friedhof Kassels und löste den sogenannten „Altstädter Friedhof“ ab.

Aufgrund des Bevölkerungsanstiegs und der begrenzten Kapazitäten wurde der neue Friedhof im Jahr 1843 vor dem Holländischen Tor und damit außerhalb der damaligen Stadtgrenze eröffnet. 

 

Zunächst wurden nur zwölf Abteilungen angelegt, die bis heute noch im sogenannten „alten Teil“ des Hauptfriedhofs anhand der geometrischen Wegeachsen und Baumalleen erkennbar sind.

Mit der Eröffnung des Hauptfriedhofs wurde auch das sandsteingemauerte Mausoleum in Betrieb genommen. Es ist ein repräsentatives Gruftengebäude mit einer oberirdischen Wandelhalle und unterirdischen Grabkammern.

Am alten Eingang, dort wo sich heute ein Blumenladen und ein Steinmetzbetrieb befinden, stand bis zum Jahr 1950 die alte Friedhofskapelle. Aufgrund starker Beschädigungen durch einen Bombenangriff im Oktober 1943 musste sie abgerissen werden, ein Wiederaufbau an gleicher Stelle war nicht möglich.

Aufgrund der verschiedenen Friedhofserweiterungen in der Zeit bis zum Ersten Weltkrieg war es notwendig, eine neue Friedhofskapelle mit Leichenhallen, Krematorium, Werkstätten und Verwaltungsgebäuden am Ende der Karolinenstraße zu errichten. Diese Gebäude wurden im Jahr 1926 in Betrieb genommen und ebenfalls im Zweiten Weltkrieg bei Bombenangriffen zerstört. In den 50er Jahren wurden schließlich auf den alten Grundmauern die heutigen Friedhofsgebäude neu errichtet.

Auf dem Hauptfriedhof sind Einzel- und Familiengräber, Grabfelder katholischer Pfarrer und Ordensschwestern, Gräber gefallener Soldaten sowie Gräber von Zwangsarbeitern zu finden.
Aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs gibt es ein Bombenopferfeld als Zeugnis der verheerenden Bombenangriffe und der vielen Opfer.

Es befinden sich hier auch 71 Ehrengräber verdienter Kasseler Verstorbener (z. B. Louis Spohr, Ludwig Emil Grimm oder die Fabrikantenfamilie Henschel), die durch die Stadt Kassel in Zusammenarbeit mit der Friedhofsverwaltung auf Kosten der Stadt instand gehalten und gepflegt werden. Jedes Ehrengrab ist durch eine Steintafel mit dem Schriftzug „Ehrengrab der Stadt Kassel“ gekennzeichnet.

 

Quelle: Friedhöfe in Kassel - Pfarrgemeinde Herz Mariae

 

 

Grab des Conrad von Henkel-Gebhardi

 

Ein wunderschönes Grab (geschaffen von dem Bildhauer Hans Dammann) ist dasjenige des Admiral Conrad von Henkel-Gebhardi (1860-1923), dem am 7.11.1914 dank Vernunftehe mit Anna Marie von Gebhardi erblicher Adel verliehen wurde. 

Somit wurde ihm eine militärische Laufbahn ermöglicht, die ihn schließlich als Schiffsoffizier und –kommandant auf die „Kaiserliche Werft zu Kiel“ führte. Zuletzt stieg er zum Oberwerftdirektor auf, der auch gelegentlich Kaiser Wilhelm II. durch die Werft geleitete.

Die Kaiserliche Werft Kiel war neben der Kaiserlichen Werft Danzig und der Kaiserlichen Werft Wilhelmshaven eine von drei Werften, die für die Marine des Deutschen Kaiserreichs Kriegsschiffe und im Ersten Weltkrieg auch Marineflugzeuge produzierte.

Die Werften in Kiel und Danzig bauten als älteste der drei Werften auch für die Marine des Norddeutschen Bundes.

Quelle: https://www.herz-mariae-kassel.de/ksherzmariae/01_Pfarrei_Kirchen_pages/Friedhoefe_pages/Der-Hauptfriedhof-Auch-eine-Annaeherung.php